Q Acoustics 3050i im Test – So günstig geht HiFi (2024)

In Kürze
Ein genialer Lautsprecher, der durch seinen harmonischen Klang, tolle Bühnenabbildung und gute Basskontrolle überzeugt. Dass das Paar unter tausend Euro kostet, kannst du dem Lautsprecher weder ansehen, noch anhören. Ein echter Preis-Leistungs-Tipp!

Vorteile

  • Bühnenprofi mit feiner Auflösung
  • Spikes kommen mit Gummischuhen
  • Vergleichsweise günstig

Nachteile

  • Etwas viel Brillanz in den Höhen
  • Kein Tiefbasswunder

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Q Acoustics hat sich in den letzten 15 Jahren einen Namen mit interessanten Lautsprecherkreationen gemacht. Hellhörig wird man besonders, wenn man den niedrigen Preis für die Lautsprecher mit dem häufig gelobten Klang vergleicht. Nachdem wir uns bei HIFI.DE schon der kleinen Schwester 3020i gewidmet haben, steht nun der Test der Q Acoustics 3050i an. Der Standlautsprecher soll durch besondere Gehäuseversteifung und Dämpfung der Treiber ein extrem sauberes Klangbild erschaffen. Wir haben genau hingehört.

Die Q Acoustics 3050i gibt es in verschiedenen Ausführungen:

Reifer Auftritt: Q Acoustics 3050i im Klang-Test

Wir erinnern uns zurück: Was uns ganz besonders an der 3020i von Q Acoustics begeistert hat, war ihr glasklarer Stereoeffekt, der die Bühne feingliedrig und realistisch wiedergab. Auch ihr gut kontrolliertes Bassfundament und ihre brillanten Höhen haben bleibenden Eindruck hinterlassen. Und die große Schwester? Die 3050i nimmt all diese Werte und gibt ihnen im wahrsten Sinne des Wortes mehr Raum.

Es scheint, als will dir die Q Acoustics 3050i beweisen, dass es egal ist, was du von einem Lautsprecher erwartest. Alle Klangqualitäten scheinen zusammen mit dem Gehäuse zu wachsen. Auch wenn das Gehäuse alleine bei weitem nicht der einzige Unterschied zwischen den beiden Lautsprechern ist.

Ausgestattet mit der gleichen 22-mm-Hochtonkalotte scheint die Q Acoustics 3050i noch mehr Informationen in den Raum vor dir zu zaubern. Egal ob irische Folk-Band oder Rockhymnen, die Akteure können noch so virtuos spielen, nie fehlt es der Q Acoustics 3050i an Kontrolle. Andrew Birds Violine inArchipelago steht genau so klar vor dir wie die Musiker von Nick Cave and the Bad Seeds.

Dabei scheint die Bühne anders geformt zu sein als es normalerweise der Fall ist. Mittig zwischen den Lautsprechern wirkt die Bühne am tiefsten, während sie zu den Seiten auf dich zukommt. In der Studioaufnahme von Nick Caves Jubilee Street wird dieser Effekt deutlich: Schlagzeug und Tamburin dringen aus diesem “Trichter” zu dir nach vorne. Präzise, aber nie überfallend. Die beiden absichtlich etwas schief klingenden Geigen tauchen links und rechts, jenseits der Lautsprecher auf. Die Bühne fächert sich also befreiend weit auf, du mitten drin.

Du suchst einen anderen Standlautsprecher? Wir haben viele weitere Modelle getestet:

Gekonntes Zusammenspiel

Aber nicht nur in Sachen Darstellung hat Q Acoustic einiges auf dem Kasten, auch die Auflösung begeistert. Stimmen und Instrumente plätschern geradezu aus den Standlautsprechern, sodass jeder Zungenschnalzer, jeder Atemzug zum Bestandteil des Songs wird. Vielleicht wirst du dich erst daran gewöhnen müssen, denn diese hohe Auflösung kann doch in Einzelfällen in Schärfe umschlagen. Die 3050i nimmt es hier halt sehr genau. Alles in allem gewinnt deine Musik durch diesen Hochtöner aber an Ehrlichkeit. Hier wird nichts kaschiert, sondern flink und lebhaft offenbart.

Der Hochtöner ist aber nur einer von drei Treibern. Oben und unten flankieren ihn zwei Tiefmitteltöner mit einem Durchmesser von 165 mm. Und die haben es in sich. Ohne Zweifel gibt es Lautsprecher, die im Bass tiefer herabreichen als die 3050i, aber trotzdem muss sich ihr Tiefton keinesfalls verstecken: Knochentrocken und punktgenau schnellt der E-Bass bei Dig Down von Muse durch den Hörraum. Erneut mangelt es der Q Acoustics nicht an Kontrolle.

Aber nicht nur den Frequenzkeller kann das Treiber-Duo wiedergeben. Wie Zahnräder greifen bei der Q Acoustics 3050i Mitten und Bässe ineinander. Auf die Art kann ein massiver Flügel den Raum genauso beherrschen, wie der tiefste E-Bass. Ein äußerst harmonischer Gesamteindruck: Neutral, aber nicht langweilig. Präzise, aber nicht nervig. Mit Bass, aber ohne Dominanz. Wie schon bei der kleinen Schwester können wir dir nur raten, dich selbst vom Klang zu überzeugen. Für 800 Euro Paarpreis wirst du nur schwer Vergleichbares finden, wohl aber für 400 Euro mehr: Die große Schwester Q Acoustics 5040 kann klanglich noch mal ein Stück mehr.

Stabiler Aufbau für guten Klang

Nach dem Hörtest kommt automatisch die Frage nach dem “wie” auf. Wie schafft es Q Acoustics einen Lautsprecher so reif und erwachsen klingen zu lassen? Verantwortlich dafür werden unter anderem die aufwändige Konstruktion der Treiber sein. Der Hochtöner aus einer feinen Gewebemembran soll penibel vom restlichen Gehäuse entkoppelt sein. Auf diese Weise sollen ihm die Resonanzen des Gehäuses und der Tiefmitteltöner nichts anhaben können.

Auch die Anordnung der Treiber ist bekannt und hat sich schon bei anderen Lautsprechern – zum Beispiel der KEF R5 – bewährt. Ein Hochtöner, oben und unten flankiert von jeweils einem Tiefmitteltöner. Diese “D’Appolito-Anordnung” soll den Schall des Hochtöners auf seinem Weg zu deinem Ohr unterstützen. Die Schallanteile der Tiefmitteltöner wirken wie Leitbahnen und sorgen dafür, dass weniger Schall zur Decke und zum Boden gefeuert wird. Der Hochtonbereich soll so definierter klingen, die Bühnenabbildung an Präzision gewinnen.

Außerdem ist Q Acoustics stolz auf die in “ausgeklügelten Messverfahren” errechneten Gehäuseversteifungen. Diese P2P-Versteifungen (Punkt zu Punkt) sollen Vibrationen im Gehäuse bekämpfen, die andernfalls das Klangbild beeinträchtigen würden. Zusätzlich setzt Q Acoustics auf ein System von Röhren, die den Druck im Gehäuse unschädlich machen sollen, bevor er ungewollte Resonanzen erzeugen kann.

HPE (Helmholtz Pressure Equalizer) nennt Q Acoustics diese Technologie, die schon bei Flaggschiff Concept 500 zum Einsatz kommt. Schwankungen im Schalldruck werden so in Geschwindigkeit umgewandelt. Davon unabhängig verfügen die Lautsprecher auch noch über eine Bassreflexöffung, die die Tieftonwiedergabe verbessern soll.

Praxis – Leichtgewicht Q Acoustics 3050i

Für eine Standbox fällt die Q Acoustics 3050i erstaunlich leicht aus. Mit nur knapp 18 kg wiegt sie erheblich weniger als andere Lautsprecher dieser Größe, macht aber dennoch einen äußerst soliden Eindruck. Dafür, dass der schlanke – und auch an den unteren Kanten abgerundete – Schallwandler trotzdem stabil steht, sorgt eine einzelne Traverse. In ihr stecken auch die hinteren beiden Spikes. Die vorderen fallen etwas länger aus, da sie direkt in die Unterseite des Gehäuses geschraubt sind.

So ruht der Lautsprecher auf einer möglichst geringen Fläche. Resonanzen werden daher möglichst effizient in den Boden abgeleitet. Falls du jedoch Sorge um deinen empfindlichen Boden hast, kannst du einfach die mitgelieferten Gummischoner über die Spikes stülpen. Eine tolle Idee, die Spiketeller unnötig macht. In unserem Ratgeber erfährst du noch mehr über die beste Aufstellung deiner Lautsprecher:

Mit einem Wirkungsgrad von 91 dB ist die Q Acoustics 3050i zudem einfach anzusteuern. Auch Verstärker, die etwas schwächer auf der Brust sind, können ihr schon viel Schalldruck entlocken. Erstaunlich ist vor allem, dass die 3050i in dieser Hinsicht sogar noch dankbarer als ihre kleine Schwester 3020i ist.

Sollte es dir aber mal zu viel des Guten werden, kannst du das Bassreflexrohr auch einfach verstopfen. Q Acoustics legt dir dafür einen Schaumstoff-Pfropfen mit in den Karton. Auf die Art lässt sich der Bassbereich des Lautsprechers auch dann besser kontrollieren, wenn du die 3050i nahe an eine Wand stellen musst.

Design – Entspannte Formen bei der 3050i

Das erste, was dir vermutlich ins Auge springt, wenn du die Q Acoustics 3050i zum ersten mal siehst, ist ihre Form. Von vorne betrachtet wirkt sie durch ihre abgerundeten Kanten an der Ober- und Unterseite sehr freundlich. Dieser Eindruck wird durch die Spikes und den einzelnen, quer verlaufenden Fuß noch verstärkt. Q Acoustics hätte sicher auch – wie normalerweise üblich – zwei Traversen pro Lautsprecher verwenden können, dann hätte die Box aber einen Teil ihrer Leichtigkeit eingebüßt.

Die Oberfläche besteht aus einer Folie, die größtenteilspräzise um das Gehäuse gelegt ist. Kein leichtes Unterfangen ohne Kanten, an denen zwei Folien unauffällig aufeinandertreffen können. Aber selbst an den Kanten der Front und der Rückseite ist kaum ein Schlitz zu erkennen.Beim Finish hast du übrigens die Wahl zwischen vier Farben: Graphit-Grau, Englisch-Walnuss, Karbon-Schwarz und Arktisch-Weiß.

Auch die Einfassung der verschiedenen Treiber wirkt überzeugend. Die glänzenden Ringe verstärken den runden Charakter des Lautsprechers und wirken gleichzeitig als Eye-Catcher. Allerdings scheinen sie durch diese Chromoptik Fingerabdrücke auch magisch anzuziehen. Abhilfe schafft – solltest du es schlichter bevorzugen – die magnetisch haftende Stoffabdeckung.

Dieses fast schon kindlich-unbeschwert wirkende Design setzt sich auch auf der Rückseite fort. Das Paar Anschlussklemmen hat üppig proportionierte Griffe, die sich einfach drehen lassen, fallen ansonsten aber flach und schlicht aus. Bi-Wiring ist zwar nicht möglich, bei einem Preis von 800 Euro musst du aber auch nicht damit rechnen.

Fazit – Q Acoustics 3050i

Q Acoustics ist mit dem Standlautsprecher 3050i Erstaunliches gelungen. Bei einem Paarpreis der für seriöse Standlautsprecher wirklich niedrig ist, schafft sie eine begeisternde Klangqualität. Dabei gelingt ihr spielend leicht die Balance zwischen Detailverliebtheit und einfachem Musikgenuss. Egal, ob du bei harten Rockklängen abgehen möchtest, oder dich von leichtem Jazz einlullen lässt, die Q Acoustics 3050i liefert.

Sie zeigt sich in unserem Test sowohl in Sachen Wirkungsgrad, als auch Bühnenabbildung von ihrer allerbesten Seite. Bist du also auf der Suche nach einer günstigen Standbox für dein Wohnzimmer, die klanglich weit über ihrem Preis spielt und optisch alternative Wege geht, ist die Q Acoustics 3050i definitiv unsere Empfehlung für dich.

Die Q Acoustics 3050i gibt es in verschiedenen Ausführungen:

Technische Daten
Wege 2
Treiber 3 (1 x Hochtöner, 2 x Tiefmitteltöner)
Anschlüsse Single-Wiring
Frequenzbereich 44 Hz – 30 kHz (+3 dB, -6 dB)
Wirkungsgrad 91 dB (2,83 V @ 1 m)
Abmessungen (BxHxT) 310 x 1020 x 310 mm
Gewicht 17,8 kg
Verfügbare Farben Graphit-Grau, Walnuss, Karbonschwarz, Weiß
Paarpreis 899 Euro

Hier findest du noch weitere interessante Alternativen:

Wie findest du den Standlautsprecher 3050i von Q Acoustics? Was zeichnet für dich perfekten HiFi-Sound aus? Schreibe es uns in den Kommentaren!

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Weiterführende Links:

  1. Die besten Standlautsprecher
  2. Q Acoustics 5040 im Test: Liebe zum Detail
  3. Test Q Acoustics 3020i: Die besten Regal-Lautsprecher unter 400 Euro?
  4. Test: Audio Physic Classic 15 – Nur Musik in deinen Ohren
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Q Acoustics 3050i im Test – So günstig geht HiFi (2024)
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Author: Msgr. Refugio Daniel

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